Kapitel I, das Versteck

Mit langen Schritten lief ich durch den Wald. Nichts war mehr so, wie es schien - hinter jedem Baum erwartete ich Ismael. Eine Nachtigall hatte begonnen, ihr Lied zu singen, die Grillen zirpten fröhlich umher, und Frösche quakten fröhlich vor sich hin. Irgendwo hier musste ein Bach sein, vielleicht auch ein Teich. In einem bestimmten Rhytmus drehte ich den Kopf zurück, um mich zu vergewissern, dass Ismael mich wirklich nicht verfolgte. Die Meisten der Wölfe wusste nicht einmal, wer Ismael war - geschweige denn, was. Vor mir war ein Felsen, in dessen Mitte sich eine Spaltung auftat. Mit erhobenem Kopf lief ich durch das steinerne Tor und erblickte etwas, was mein Herz schneller schlagen ließ - eine kleine Schlucht, voll von Bäumen. Selbst ein kleiner Fluss schlängelte seinen Weg hindurch, nahe eines kahlen Fleckens. Hastig sprang ich den Hang hinunter, hinein in das kühle Nass.

"Du solltest dir ein Rudel suchen...du bist zu viel alleine! Du fängst sogar schon an mit dir selbst zu reden..."
Ich lief durch den Wald. In den letzten Tagen hatte ich kaum etwas anderes getan. ich war immer gelaufen. Immer weiter weg von dort. Ich wollte nicht mehr daran denken, aber immer wieder wurde ich daran erinnert. "Nicht daran denken!", ermahnte ich mich wieder und versuchte mich auf das Geräusch meiner Schritte zu konzentrieren. Es war so lange her. "Ich hätte sie beschützen müssen..."
Ich stolperte und rutschte einen Abhang hinunter. "Na toll..wo bin ich denn jetzt?" Entdeckte eine Felsspalte, spähe hinein und schlüpfe dann hindurch. "Ist das schön hier..."

Ein lautes Knacksen ließ mich aufsehen, die Ohren angelegt suchte ich nach der Geräuschquelle. Ein vierbeiniges Tier war gerade die Böschung hinuntergefallen, so viel hatte ich auch mitbekommen. Zögernd lief ich darauf zu, denn so ungeschickt würde Ismael nicht sein. "Wer bist du und was machst du hier?", gab ich unter lautem Knurren von mir. Ich traute mich nicht näher als eine Wolfslänge an die Gestalt heran, wer konnte schon wissen, welche Absichten der Eindringling hatte?

Ich schüttelte mich und sah die Wölfin blinzelnd an. Oh...Hallo...normalerweise bin ich nicht so ungeschickt! Mein Name ist Kaleb! Wie heißt du und was machst du hier? Sehe mich verwirrt um. "Ähm...und wo ist hier?"

Der Fremde schien ein wenig verwirrt. Kaleb hieß er also. Stumm nickte ich, meine langen Zotteln wurden vom Wind durcheinander geweht. Ich schüttelte mich, denn es wurde allmählich kalt. Der Winter hielt gerade Einzug in das Land und der Herrscher des Landes hatte die Treibjagd beendet. "Nennt mich doch Shirana." Kaleb, wie er sich nannte, war wahrscheinlich nicht halb so schlimm wie ich dachte und so setzte ich mich auf den Boden. Mein Blick blieb jedoch auf ihm haften, musterte jeden Quadratzentimeter seines Körpers. So würde ich ihn wiedererkennen, falls er etwas anstellte. "Du bist hier in.. meinem Revier!" Auch, wenn das nicht stimmte, wahrscheinlich würde er wieder verschwinden. Falls Ismael herkommen würde, wollte ich nicht der Grund für den Tod Anderer sein.

Ich schaute mich um und konnte langsam wieder klar denken.
"Es riecht hier aber nicht nach dir..." Ich fixierte sie. Ob sie zum Königsrudel gehörte? Vom Aussehen wäre das schon möglich. Vorsichtshalber behielt ich sie im Auge.

"Noch nicht." Trotzig hielt ich seinem Blick stand, so ein kleiner Rüde würde mir ja wohl nichts zu sagen haben! Wie alt war er überhaupt? 3? Unbeeindruckt begann ich, mir über die Pfoten zu lecken, denn ich war auf der Herreise durch einen Dornenbusch gesprungen. Das Resultat konnte man sehen: Dornengespickte Pfoten. "Was siehst du mich so an?", fuhr ich ihn an, denn er beobachtete mich schon seit einiger Zeit.

"Wo ist dein Rudel?"
Beobachte, wie sie sich über die Pfoten leckt.

(Bitte mind. 3 Sätze schreiben, Gedachtes und Gesprochenes zählt nicht dazu. )

Gelassen sah ich wieder zu ihm auf, er war um Einiges größer als ich. "Ich habe keines. Aber du, wie ich sehe, auch nicht. Deshalb gibt es dir kein Recht, meinen Platz wegzunehmen." Verstand dieser Wolf denn nicht, dass es eine gefährliche Zeit war? Deutschland war in Aufruhr, eingie der Förste waren schon niedergebrannt. Und dann auch noch die Slegion. Und, als wäre das nicht schon mehr als genug, auch noch das neue Königspaar.

"Das hatte ich auch nicht vor... wieso hast du kein Rudel?"
Vielleicht war ihr ja etwas ähnliches wiederfahren wie mir?

"Weil sich mir niemand anschließen würde." Ich als Alphera? Na ja, das wären neue Erfahrungen, aber.. vielleicht. Mein Misstrauen wuchs ein wenig, weshalb fragte er mich so viel? Doch da platzte es auch schon aus mir heraus: "Bist du vom Königsrudel?" Würde er bejahen, wäre das seine letzte Regung gewesen, feuerte ich mich in Gedanken an. Sanft stand ich auf, die Dornen in meinen Pfoten schnitten mir tief ins Fleisch.

Ich kniff die Augen zusammen. "Seh ich etwas so aus? Ich hasse das Königsrudel! Ich würde eher sterben als einer von ihnen zu werden!" Ich knurrte. Sie wagte es doch tatsächlich als einen von denen zu bezeichnen.

"Ruhig, Brauner." Ich verdrehte die Augen. Dass er so ausrastete.. aber das war wahrscheinlich normal. Der Atem stockte mir, ich sah ihn mit aufgerissenen Augen an. "Du bist ein Späher von Ismael!" Ich wich zurück.

Ich versuchte weiterhin ruhig zu bleiben. Sie konnte es ja nicht wissen. Es war gut, dass sie misstrauisch war. Sie hatte genau die Eigenschaften, die eine Alphera brauchte.
"Nein! Du kannst mir vertrauen!" Das würde ein Späher von Ismal wahrscheinlich auch sagen, aber wie sollte ich sie sonst davon überzeugen, dass ich nicht zu ihren Feinden zählte?

Leise schnaubte ich. Er war wohl wirklich einer der Serpens Lupus. "Verschwinde." Ich hatte wirklich keine Lust darauf. Niemandem konnte man glauben, denn selbst die Serpens Lupus hatten normale Wölfe angeheuert, um zu spionieren. "Geh mir aus den Augen, Späher." Ich schloss die Augen, um nicht auszurasten.

Ich stöhnte genervt auf. "Ich bin kein Späher! Wieso sollte Ismael dir eigentlich nachspionieren wollen?"
Das könnte eine interessante Geschichte sein. Ich setzte mich auf den Boden und sah sie erwartungsvoll an. Ob er ihrem früheren Rudel etwas getan hatte?

"Natürlich! Und ich bin Silensagape!" Nun gut, aus seinen Augen konnte ich herauslesen, dass er wirklich keiner war. Also hörte ich damit auf, ihn böse anzustarren und kratzte mich hinterm Ohr. "Das.. hat dich gar nicht zu interessieren." Hoffentlich wollte er das Thema nicht vertiefen, hatte ich gehofft.

Schaue sie mit schiefem Kopf an.
"Du möchtest nicht darüber reden, oder?"
Ich kann es verstehen. Ich wollte ja auch lange mit niemandem reden. Aber jetzt hatte ich erst recht den Drang dazu und konnte einfach nicht anders als nocheinmal nachzuhacken. "Hat er dein Rudel umgebracht?" Sie war bestimmt auch Alphera... wie schrecklich...

Ich lief durch den Wald witterte eine Fähe und einen anderen Wolf. Ich folgte der Spur langsam und Bedächtig. Als diese in mein Sichtfeld kamen legte Ich mich hin und verfolgte das geschehen.

"Nein, ich habe kein Rudel. Und aus meinem alten bin ich geflohen." Wie kam er darauf, dass mein Rudel zerstört war? Nun gut, es gab nicht viele Wölfe, die einfach so, völlig allein, durch den Wald liefen. Doch auf einmal vernahm ich den Geruch eines weiteren Wolfes. Schweigend sah ich mich um und entdecke eine kleine Gestalt, wahrscheinlich war es ein Welpe. Leise schlich ich auf das Tier zu, Flügel hatte es keine.

Ich sah die Fähe an als Sie auf mich zu schlich. Offenbar dachte diese das Ich Sie nicht bemerken würde. Ich wartete bis SIe vor mir Stand.

Ich fühlte mich überlegen. "Was willst du hier, Kleiner?" Mein Ton war ruppig und ich baute mich zu voller Größe auf. Ein Wolf, der mir hier das Leben schwer machte, war mehr als genug. Ein leises Knurren entwich meiner Schnauze.

Ich sah die Fähe an. Kleiner? Hat die wirklich Kleiner gesagt?. Ich stand auf und sah auf die Fähe hinunter, Ihren ruppigen Ton Ignorierte Ich komplett.
"Ich will gar nichts. Ich suche nur einen Platz wo Ich bleiben kann. Weit weg von den Menschen und Dunklen Wesen." Ich sagte es Freundlich und sah die Fähe Lieb an.

Mit einem Mal wurde ich klein. So klein. Der Wolf war doch kein Welpe, nur ein gutaussehender Rüde. Leise fiepte ich, mein Selbstvertrauen war wie verpufft. Bedröppelt taumelte ich ein paar Schritte zurück, direkt gegen einen Baum.

Ich sah die Fähe an, die Angst stand Ihr ins gesicht Geschrieben. Sie war Wunderschön.
"Ich tu dir nichts. Vor mir musst du keine Angst haben." Ich sagte es sanft und ging zu der Fähe. Vorsichtig ,als wäre sie ganz Zerbrechlich, Stupste Ich Sie an.