Kapitel I - Alles beginnt (Neuanfang)

Das neue RPG.

Nodin strif durch die Gegend, er war schon lange alleine und war heute sehr nachdenklich. Vermisste er etwa sein altes Rudel? Nein das konnte nicht sein, er hasste den Gedanken aber es war tatsächlich so. Er war einfach gegangen um was herrauszufinden und war nie zurückgekehrt, das würde ihm sein Alpha noch übel nehmen aber es war ihm egal, wie sovieles momentan.

Die Wölfin lief über den schneebedeckten Waldboden. Ihre kleinen, samtenen Pfoten flogen nur so, so schnell rannte sie. Weg. Weg von den Menschen, weg von dem Menschendorf. Einfach nur weg. Immer wieder sah sie gehetzt zurück, mittlerweile war sie von dichtem Wald umgeben. Kleine Schneeflocken tanzten über den Himmel und setzten sich auf ihre Nase, ihr Fell, den Boden und die Nadeln an den Tannenbäumen. Shirana's Atem ging schnell, aber sie konnte nichtmehr weiter. Ihre Lunge tat ebenso sehr weh wie ihre müden Pfoten.

Nodin hob die Schnauze und Witterte eine Wölfin, gehetzt von den Hunden der Menschen. Ansich sollte es ihm egal sein aber irgendwas zog ihn in die richtung, er blieb im Hintergrund und wartete ab was passierte. Wirklich Lust auf ärger hatte der grosse Rüde nicht aber er ging dem auch nicht aus dem weg wenn es so sein sollte.

Im Moment fühlte sich Shirana sicherer als zuvor, und das genügte. Zumindest für diesen einen, kurzen Moment. Sie ließ sich in den Schnee fallen, um sich abzukühlen und ruhiger zu werden. Alles schien so schnell gegangen zu sein, dass sie sich bereits jetzt nichtmehr auskannte.

Nodin trat aus seinem Versteck als einer der Hunde kam um auf die Wölfin loszugehen, er trat nur langsam hervor und Knurrte leise aber der Hund drehte sofort ab. Langsam wand er sich dann noch immer Knurrend zu der Fähe um und sah sie an.

Sofort sprang Shirana wieder auf, als der Rüde sich zu ihr umdrehte. Ihr Nackenfell stellte sich bedrohlich auf und sie begann, ebenfalls zu knurren. Der Fremde hatte sie zwar gerettet, aber trotzdem knurrte er noch immer.

Nodin schwieg nun und sah auf die Fähe herunter, das Knurren war verebbt und das Fell lag glatt an. Sein Blick war ruhig aber bestimmend, er wusste eh das er der stärkere war und sah dann in richtung Dorf. Dort würden die Jäger sich bald aufmachen um nach dem Wolf zu suchen und somit auch auf seine Fährte stossen.

"Wer bist du?", fragte Shirana schließlich, gab ihre abwehrende Haltung jedoch nicht auf. Vorsicht war nun einmal besser als Nachsicht, und das wusste die Fähe auch.

"Wir sollten weg von hier." Er wartete erst garnicht ihre ANtwort ab und verschwand auch schon wieder langsam im Dickicht. Die Menschen brauchten nie lange das wusste er aus erfahrung und dennoch hatte er es nicht sonderlich eilig.

Shirana hatte große Mühe, dem Rüden zu folgen. Warum sie ihm vertraute? Genau genommen tat sie das gar nicht, sie fand nur, dass er Recht hatte. Es war besser, weit entfernt von den Menschen zu sein mit ihren Waffen und bissigen Hunden, die sie alle zusammen auf einen hetzten.

Irgendwann blieb Nodin einfach stehen und legte sich hin, er war der meinung es war nun weit genug. Sein Blick fiel auf die Fähe und blieb an ihr hängen, sie war wunderschön und erinnerte ihn an seine verstorbene Gefährtin.
"Wer bist du? Und warum jagen dich die Menschen?" Er klang rauchig in der Stimme und etwas Rau, zu selten hatte er sie in letzter Zeit benutzt, doch sein Ton war freundlich.

"Zuerst beantwortest du meine Frage", beharrte die Fähe und blieb stehen. Nun war der Rüde kleiner als sie.

"Nodin ist mein Name und nun..." er hob den Kopf in die Luft und konnte ihr fast in die AUgen sehen ohne hochsehen zu müsen, "...beantworte du die meine." Er gähnte und wirkte arg gelangweilt.

"Shirana", antwortete die Wölfin knapp. Sie traute dem großen Rüden nicht. Er war riesig!

Nodin legte sich auf die Seite, angst vor der Fähe hatte er nicht. "Warum Jagen dich die Menschen Shirana?" es war eine neugierde, den auch er wurde ja oft genug gejagd aber vermutlich aus anderen gründen.

"So genau weiß ich das nicht", gab Shirana leicht nachdenklich zu. Sie hatte nur in der Nähe des Dorfes umhergestreunt, und dann hatten sie sie plötzlich gejagt.

Nodin Gähnte und zeigte ihr die Tödlichen Fänge und Kiefer. "Vermutlich hast du nur die Toleranzgrenze überschritten, seit einiger Zeit..... haben sie ein Wolfsproblem." Er schien die Worte genau abzuwägen und liess sich dann auf die Seite fallen. Narben zierten die Haut unter dem Fell, dieses versteckte die Narben gut aber nicht wenn man genau hinsah.

Shirana sah sich um. "Ja. Ich werde wieder gehen. Man sieht sich." Sie war nicht hier, um Kontakte zu knüpfen oder so. Und dann nickte sie ihm zu und lief von Dannen.

Nodin blieb liegen und liess sich einschneien, erst als es dämmerte stand er auf und trabte nun durch den Wald die Menschen waren wieder weg in der Dämmerung kam für sie der Tot im Wald und das wussten sie genau. Er HeulteMelodisch in den Nachthimmel, aber nicht um sein RUdel zu rufen, es war eine warnung an alle Wölfe aus dem Königsrudel die sich hier in der gegend rumtrieben.

Shirana war nicht weit genug entfernt, um das Geheul nicht mitzubekommen. Sie hatte sich einen Hasen erhascht und trug ihn nun, wie einen Ehrenpreis, zwischen den Kiefern umher. Tot war er, maustetot. Und das würde ihr Abendessen werden.

Nodin wanderte weiter, er witterte Beute und das sie Tot war machte es ihm nur leichter, er brauchte sie nur dem Beutemacher abjagen. Er sah dann Shirana und verdrängte den Gedanken sofort wieder ihr die Beute zu Klauen, das wäre nicht richtig in seinen Augen. Er blieb also dort stehen wo er war und sah sie nur an.

Shirana hörte das Rascheln in dem Gebüsch, dann drehte sie sich um. Der Kopf des toten Hasen wackelte umher wie der eines Wackeldackels. "Was willst du hier?", nuschelte sie zwischen geschlossenen Kiefern hervor.

"Dir deine Beute abjagen, aber das kann ich mit meinem Gewissen bei dir nicht vereinbaren also werde ichwohl selbst Jagen gehen. Reh wäre vielleicht ganz attraktiv, darf ich dich einladen?"
Er sah sie an und sein Blick war freundlich und einladend.

Shirana sah ihn an. Trauen konnte sie dem Rüden nicht, es klang alles so sehr nach einer hinterlisten Falle. "Nein, ich habe bereits Essen."